Als wir der Angst loszulassen in der Tiefe auf die Spur gingen, fühlte er sich wie auf einem sehr hohen Pferd mit Sattel, jedoch ohne Steigbügel und ohne Zügel. Er klammerte sich vorne am höchsten Knauf des Sattels fest, doch seine Füße waren haltlos. Er fühlte sich sehr unsicher und er hatte große Angst abzustürzen und klammerte sich so um so mehr am Knauf fest.

Dieses Bild spiegelte den Urgrund und die Dynamik seiner Situation, und warum er Angst hatte eine Entscheidung in seiner Ehe zu treffen.

Wir lösten seine Unsicherheit und seine Haltlosigkeit und endlich spürten seine Füße Halt, trotzdem erlebte er sich noch sehr "weit oben". Dieses "hoch oben", fern des Bodens zu sein, vermittelte ihm das Gefühl von Schutz und Sicherheit, denn hier war er nicht erreichbar von unten, vom Leben und den Lebensumständen. Diese Dynamik des "Unerreichbar Seins" kannte Martin B. sehr gut. wie er berichtete, verhielt er sich eigentlich immer unerreichbar in seiner Familie. Er hatte immer viel Arbeit, machte ein Projekt nach dem anderen und hielt sich in Distanz zum Familiengeschehen.

Wir lösten die Ursachen für seine Distanz zum Leben und nun wurde für ihn der Boden unter den Füßen spürbar und es stellte sich mehr und mehr ein Gefühl der Sicherheit ein. Doch musste er sich immer noch am Knauf festhalten. Sich davon zu lösen, versetzte ihn in große Ängste und Haltlosigkeit.

Wiederum lösten wir diese stressbeladenen Speicherungen, bis sich Stabilität und Sicherheit einstellten und er sich schließlich von dem Knauf lösen konnte. 

Jetzt war er frei von der Abhängigkeit von diesem Knauf und frei von der Abhängigkeit von seiner Ehefrau. Das interessante war, dass er durch seinen inneren Wandel, seinen inneren CHANGE fähig war, nun eine ganz neue und befreite Beziehung mit seiner Ehefrau zu bahnen. Die Geliebte war nur der Versuch aus seiner Abhängigkeit zu fliehen, doch diese Abhängigkeit hätte er ohne den CHANGE mit dieser Frau erneut gelebt.